Moin Moin - Plattdeutsch im Urlaub in Ostfriesland
Im Ostfrieslandurlaub Plattdeutsch lernen und in einer gemütlichen Ferienwohnung mit Sauna in Holtgast wohnen und relaxen.
Moin ist nur ein Beispiel dafür, wie sehr das Plattdeutsch die alltägliche Sprache in Ostfriesland prägt. Auch im Urlaub kann man das Plattdeutsch dieser Region kennen lernen und verschiedene Dialekte hören. Schließlich handelt es sich beim Plattdeutschen nicht einfach um einen Dialekt, sondern um eine ganz eigene Sprache mit vielen Dialekten, die auch in Ostfriesland zu Genüge gesprochen wird. Schließlich unterrichten auch viele Schulen heutzutage Plattdeutsch, so dass junge Ostfriesen die Sprache wieder beherrschen. Im Plattdeutschen gibt es neben dem Ostfriesischen auch das Nordfriesische, das Oldenburger Platt usw. Allein in Niedersachen als südlichster deutscher Bastion des Plattdeutschen werden mehr als sechs Dialekte gesprochen.
Auch die Ostfriesenwitze haben oft ihren Ursprung im Plattdeutschen. Besonders die Ursprünge dieser besonderen, regionalen Sprache sind interessant: Aus einem moien Dag für schönen Tag wurde einfach Moin, das man daher - zumindest in Ostfriesland - auch bedenkenlos zu jeder Tages- und Nachtzeit sagen kann und das nichts mit Guten Morgen zu tun hat. Eine wichtige Rolle für das Plattdeutsche im aktuellen Ostfriesland spielen die Vereine, die sich der Pflege der Sprachkultur verschrieben haben. Dort wird oft nur Plattdeutsch gesprochen und auch kleine Kurse für Interessenten aus anderen Teilen Deutschlands angeboten, die dieses Stück regionaler Kultur noch etwas besser kennen lernen wollen. Schreibende Vereine heißen Schrieberkrings, theaterspielende Späälkrings und singende Singkrings.
Wer Plattdeutsch auf eigene Faust lernen will, der kann sich auch ein Wörterbuch für diese so besondere Sprache vor dem Ostfrieslandurlaub kaufen und damit dann wie in einer ganz fremden Sprache stöbern. Dabei ist es zum Glück so, dass man viele plattdeutsche Wörter recht intuitiv versteht. Doch trotzdem hat auch diese Sprache natürlich ihre Feinheiten und Tücken. Um sich einzuhören kann auch der Besuch eines plattdeutschen Theater wie dem berühmten Ohnsorg Theater in Hamburg oder einer Sparte des Theaters in Oldenburg helfen, mit dem Platt auf vertrauterem Fuß zu stehen. Die Geschichte des Plattdeutschen beginnt überraschend früh, denn es ist wenig bekannt, dass 1524 in den Niederlanden eine Ausgabe des Neuen Testamentes mit dem Vorsatz in goede platten duytsche gedruckt wurde. Das bedeutete, dass Platt eine verständliche Sprache war und hatte nichts mit einer regionalen Lokalisierung auf dem platten Land oder Ähnlichem zu tun.
Auch heute gibt es übrigens noch Sprichwörter als Ausrufe, die man auf Platt machen sollte. Dazu gehört das all up stee als plattdeutsches alles klar auf das hin man immer mal fofteihn maken, also Pause machen kann, aber auch clock acht, Dach erwacht für acht Uhr früh, Zeit aufzustehen ist ein plattdeutsches Sprichwort und geiht nich givt nicht für geht nichts gibt es nicht hören Urlauber oft in allen möglichen Situationen zur Beruhigung. Ein Bangbüx ist ein Angsthase, wenn jemand droht, er schmiet die lieks mit een Pantuffel, dann heißt das so viel wie pass bloß auf und als Trinkspruch sagt man hier auch nicht lang schnacken, Kopp in'n Nacken für nicht viel Reden, Kopf in den Nacken schwingen.
Seit die Hanse als Verbindung von norddeutschen Kaufleuten im 17. Jahrhundert immer weniger wichtig wurde, verdrängte das Hochdeutsch Zusehens das Platt, das davor in dieser Region die hauptsächliche Sprache bis hinunter in die heutigen Niederlande war. Es entstand jedoch eine Zweisprachigkeit, die sich bis heute gehalten hat. Das Plattdeutsch spricht man dabei in der Familie und mit Nachbarn als sogenannte Nahsprache, während das Hochdeutsche die Verkehrssprache nach außen hin ist. Seit dem 19. Jahrhundert ist das Plattdeutsch wieder mehr ins Bewusstsein gerückt und es fungiert mehr und mehr nicht nur mündlich gesprochen, sondern auch wieder als schriftliche Sprache. So entstand auch die Neuniederdeutsche Literatur zum Beispiel durch Fritz Reuter und Klaus Groth als plattdeutsche Dichter neuerer Generation.