Ohne Zweifel ist Ostfriesland für seine mehr oder weniger außergewöhnlichen Sportarten bekannt. Sehr weit verbreitet und auch weit über die Landesgrenzen von Ostfriesland bekannt ist das Boßeln. Inzwischen hat sich diese Sportart zu Ostfrieslands Nationalsport entwickelt und es werden auch für „Nicht-Ostfriesen“ viele Angebote gemacht, bei denen das Boßeln von der Pike auf gelernt werden kann.
Doch was genau ist unter dem Boßeln überhaupt zu verstehen? Bei Boßeln wirft man eine Kugel, die aus Holz oder auch aus Gummi besteht und einen Durchmesser von neun bis zwölf Zentimetern hat, mit voller Kraft über eine Straße geworfen. Die Wurftechnik ist dabei dem Kegeln sehr ähnlich. Bevor es aber richtig los geht, teilt sich die Boßelgemeinschaft in Mannschaften auf. Eine Mannschaft besteht immer aus fünf Spielern.
Die Spielregeln des Boßelns besagen, dass die Kugel von dem Punkt weiter geworfen werden darf, an dem sie zur Ruhe kommt. Man wirft also immer die Kugel weiter und macht dort mit dem Streckenverlauf weiter, wo die Kugel liegen geblieben ist.
Dabei kommen die abenteuerlichsten Touren zustande, denn nicht immer bleibt die Kugel bei einem Wurf auf der Straße. Nicht selten muss man dabei auch in Gräben stapfen oder auf Wiesen und Felder ausweichen. In der Regel sind daher auch die Straßen abgesperrt, auf denen eine derartige Veranstaltung stattfindet. Strecken von zehn Kilometern und mehr sind dabei keine Seltenheit und so ist das Boßeln in Ostfriesland nicht nur mit jeder Menge Spaß verbunden, sondern vor allem auch mit sportlicher Bewegung. Richtige Boßelprofis werfen eine solche Boßelkugel bis zu 400 Meter weit - sehr beachtlich.
Da das Boßeln in Ostfriesland ein richtiger Nationalsport geworden ist, gibt es hier sogar richtige Wettkämpfe. Diese dauern rund zwei bis drei Stunden und werden von sog. „Käklern“ und „Mäklern“ begleitet. Hierbei handelt es sich um Zuschauer und Fans, die ihre Mannschaften zu Spitzeleistungen antreiben und die Würfe auch kommentieren.
Es gibt in Ostfriesland viele Möglichkeiten, das Boßeln selbst einmal auszuprobieren. Zum einen wird es in vielen Hotels, Gasthöfen und Pensionen abgeboten. Des Weiteren kann man sich auch an die Tourismusverwaltung, in der Region in der man seine Ferien in Ostfriesland verbringt, wenden. Besonders erwähnenswert sind dabei die geführten Bosseltouren in Dangst oder auch das Ostfriesenabitur in Wittmund. Informationen darüber kann man auf den entsprechenden Webseiten der Städte und Ortschaften bekommen, die sich über Suchmaschinen im Internet kinderleicht finden lassen. Auch in Klaunhörn und Bunde kann man das Boßel-Diplom ablegen und dabei sehr viel Spaß haben. Auch in Hartward bei Ostbense an der Nordsee finden Sie viele schöne Boßelstrecken.
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Quelle: wikipedia.org